Wie funktionieren Biologika?

Eine chronische Entzündung in Nase und Nasennebenhöhlen mit Nasenpolypen kann viele Ursachen haben – und die Therapie langwierig sein. Je nach Schweregrad der Erkrankung reichen Basistherapien wie salz- oder kortisonhaltige Nasensprays oder Kortisontabletten nicht aus oder es kann nach einer Operation zu einer erneuten Bildung von Polypen kommen.

In den vergangenen Jahren ist das Wissen um die zugrundeliegenden Mechanismen der Erkrankung aber stetig gewachsen. Auf Basis neuer Erkenntnisse wurden weitere Therapiemöglichkeiten entwickelt – die Biologika.

Drei solcher Wirkstoffe zur Therapie der chronischen Entzündung in Nase und Nasennebenhöhlen mit Nasenpolypen sind mittlerweile verfügbar. Sie kommen u.a. auch bei Asthma oder atopischer Dermatitis zum Einsatz.

Grundsätzlich kann ein Biologikum bei Betroffenen zum Einsatz kommen, die einen schweren Krankheitsverlauf aufweisen sowie auf andere medikamentöse Therapien oder eine Operation nicht angesprochen haben und dadurch keine anhaltende Verbesserung Ihrer Beschwerden wie z.B. des Geruchssinns und/oder der Nasenatmung erreichen konnten.

Wie wirken Biologika gegen die Erkrankung?

Biologika sind Medikamente, die in einem biotechnologischen Verfahren hergestellt werden. Sie sollen gezielt in das menschliche Immunsystem eingreifen und dort die vermehrte Produktion von Entzündungsstoffen hemmen.

Im Fall der chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen sind Typ-2-Botenstoffe an der Entzündung beteiligt: die Interleukine IL-4, IL-5 und IL-13.

Ein Bild einer denkenden Frau mit einem Telefon in der Hand.
Illustration des Wirkmechanismus von Biologika: "Biologika blockieren bestimmte Botenstoffe z.B über den Rezeptor"

Biologika, Botenstoffe & Rezeptoren

Ein Biologikum verhindert zum Beispiel die Wirkung von bestimmten Botenstoffen, indem es sich an deren Rezeptoren heftet. Dadurch können diese Botenstoffe nicht mehr an ihre Rezeptoren andocken und ihre entzündungsfördernden Botschaften übermitteln. Andere Biologika heften sich direkt an die Typ-2-Botenstoffe und verhindert somit, dass der Botenstoff am Rezeptor gebunden werden kann.

Was bewirkt eine Therapie mit Biologika?

Durch die Blockade der Typ-2-Botenstoffe mit Biologika, wird die Signalkaskade im Entzündungsprozess unterbrochen und die schädlich entzündungsfördernde Wirkung im Körper eingedämmt. Eine Reduktion der Entzündung und die Hemmung des Wachstums von Polypen sind das Therapieziel.

Illustration einer Ärztin, die die Fragen ihrer Patientin beantwortet.

Wie werden die Biologika angewendet?

Die Biologika werden regelmässig alle paar Wochen mit einer Spritze oder einem Fertigpen unter die Haut an Bauch oder Oberschenkel gespritzt. Man kann Biologika nicht oral einnehmen, da die Inhaltsstoffe im Magen oder Darm verdaut und damit zerstört werden würden, bevor sie wirken können.

Bei einigen Präparaten können sich Betroffene das Biologikum nach einer kurzen Einweisung durch die behandelnden Ärzt*innen oder das Praxispersonal auch selbst zu Hause verabreichen. Um eine dauerhafte Verbesserung der chronischen Entzündung in Nase und Nasennebenhöhlen mit Polypen zu erreichen, sollten Biologika dauerhaft und regelmässig angewendet werden.

Hinweis: Bitte beachten Sie die Patienteninformation bzw. den Beipackzettel des Medikaments.

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