Asthma, Lebensmittelallergien oder Neurodermitis

Menschen, die unter einer chronischen Entzündung in Nase und Nasennebenhöhlen mit Nasenpolypen leiden, plagen in vielen Fällen noch andere Erkrankungen. Was alle diese Krankheiten gemeinsam haben: Ihnen kann eine bestimmte Form der Entzündung, die Typ-2-Entzündung, zugrunde liegen. Dabei zeigt das Immunsystem auf bestimmte Reize eine Überreaktion. Asthma ist Untersuchungen zufolge die häufigste Begleiterkrankung, gefolgt von Heuschnupfen, Lebensmittelallergien und Neurodermitis.

  • Die häufigste Begleiterkrankung von CRSwNP

    Plötzliche Luftnot und Kurzatmigkeit sind neben Husten die vielleicht bekanntesten Anzeichen von Asthma. Die chronische entzündliche Atemwegskrankheit führt zu einer Verengung der Atemwege. Sie kann auch als Begleiterkrankung bei Patient*innen mit chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen auftreten.

    Wer ist betroffen?

    Asthma kann in jedem Lebensalter erstmals auftreten. Häufig wird die Krankheit aber im Kindes- oder Jugendalter erstmals erkannt. Asthma ist in der Schweiz eine der häufigsten chronischen Erkrankungen: Etwa jeder 20te Erwachsene ist hierzulande davon betroffen.

    Wie macht sich die Krankheit bemerkbar?

    Betroffene leiden unter anfallsartiger Atemnot, die häufig nachts und am frühen Morgen auftritt. Auch das Ausatmen fällt schwer und dauert länger als normal. Kurzatmigkeit bei Belastung und ein Engegefühl in der Brust belasten Patient*innen ebenfalls häufig. Pfeifende oder brummende Atemgeräusche können weitere Anzeichen von Asthma sein. Hinzu kommen oft Husten oder Hustenreiz. Auslöser von Asthma können zum Beispiel Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben sein. Es gibt verschiedene Formen von Asthma, denen eine Typ-2-Entzündung zugrunde liegt: allergisches Asthma, eosinophiles Asthma und verschiedene Mischformen.

    Weitere Informationen zu den Formen der Asthmaerkrankung findest du hier.

    Wie ist der Verlauf?

    Der Verlauf einer Asthma-Erkrankung ist individuell verschieden. Bei manchen Kindern oder Jugendlichen werden die Beschwerden bis ins Erwachsenenalter schwächer oder verschwinden ganz; bei anderen bleiben sie bestehen oder werden stärker.

    Wie wird Asthma erkannt und behandelt?

    Diagnose

    Die Diagnose erfolgt auf Basis der typischen Beschwerden, der Krankheitsgeschichte und des Lebensumfelds. Darüber hinaus untersucht die Ärztin oder der Arzt die Funktion von Lunge, Herz und Kreislauf. Lungenfunktionstests geben Aufschluss über die Leistungsfähigkeit der Lunge.

    Behandlung

    Asthma lässt sich mit entzündungshemmenden und bronchienerweiternden Medikamenten in der Regel gut behandeln. Die Therapie des Asthmas erfolgt über langwirksame Dauermedikamente und schnell wirksame Bedarfsmedikamente, die abhängig vom Schweregrad eingesetzt werden. Zusätzlich kann es hilfreich sein, Asthma-Auslöser zu vermeiden.

    Welche Behandlung und welche Medikamente für dich am besten geeignet sind falls du Asthma hast, findest du im gemeinsamen Gespräch mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt heraus.

  • Eine weitere häufige Begleiterkrankung von CRSwNP

    Ob Fisch, Hühnerei oder Erdnüsse - bei einer Nahrungsmittelallergie werden alltägliche Lebensmittel zur gesundheitlichen Gefahr. Betroffene können viele Speisen nicht mehr unbeschwert geniessen, und müssen bei Restaurantbesuchen oder Fertiggerichten vorsichtig sein.

    Hierbei gilt es, eine Intoleranz und Unverträglichkeit gegenüber einer Allergie zu differenzieren.

    Wer ist betroffen?

    Eine Lebensmittelallergie kann in jedem Lebensalter erstmals auftreten. Allergien gegen Kuhmilch, Hühnerei, Weizen oder Soja, die bei Säuglingen oder Kleinkindern erstmals auftreten, können mit den Jahren wieder verschwinden. Die Häufigkeit der Lebensmittelallergien in der europäischen Bevölkerung variiert je nach Erhebung, eine Zunahme der Betroffenen ist jedoch zu sehen.

    Wie macht sich die Krankheit bemerkbar?

    Typische Anzeichen einer Lebensmittelallergie sind z. B. Reaktionen in Mund und Rachen sowie auf der Haut. Dabei kann es zu Juckreiz, Schwellung oder Hautausschlägen kommen. Auch Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können auftreten. Manche Betroffene leiden auch unter Atemproblemen wie Husten, Heiserkeit oder einer pfeifenden Atmung. Auch starke anaphylaktische Reaktionen mit Blutdruckabfall und Bewusstlosigkeit sind möglich.

    Auslöser von Lebensmittelallergien

    • Häufige Auslöser einer Nahrungsmittelallergie sind Nüsse und Hülsenfrüchte (z. B. Erdnuss, Walnuss, Haselnuss), Hühnerei, Kuhmilch, Soja, Weizen, Kern- und Steinobst, Sellerie, Karotten, Fisch, Meeresfrüchte und Fleisch.
    • Eine Nahrungsmittelallergie kann auch als Kreuzallergie auftreten. Menschen mit einer Pollenallergie reagieren dann zum Beispiel auch auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch. Denn die Eiweisse in den jeweiligen Lebensmitteln ähneln jenen in bestimmten Pollen. In den meisten Fällen sind Birkenpollen der Auslöser – Kreuzallergien auf Äpfel, Sellerie, Nüsse oder Karotten können die Folge sein.
    Illustration von verschiedenen möglichen Auslösern einer Lebensmittelallergie: Soja, Kuhmilch, Fisch, Hühnerei, Meeresfrüchte, Weizen, Sellerie, Karotte und Erdnüsse.

    Wie ist der Verlauf?

    Es lässt sich nur schwer vorhersagen, wie sich eine Lebensmittelallergie langfristig entwickelt. Je stärker allerdings die Beschwerden und die Reaktionen im Allergietest ausgeprägt sind, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Allergie nicht mehr verschwindet.

    Wie wird eine Lebensmittelallergie erkannt und behandelt?

    Diagnose

    Ein Gespräch mit der Hautärztin oder dem Hautarzt ist der erste Schritt zu einer Diagnose. Haut- und Bluttests können zeigen, ob das Immunsystem auf bestimmte Nahrungsmittel übermässig reagiert.

    • Prick-Test

      Beim Prick-Test werden mögliche Allergieauslöser in einem Tropfen Flüssigkeit auf den Unterarm aufgetragen und die Haut wird leicht eingeritzt, damit die Substanzen in die Haut gelangen. Anschliessend wird beobachtet, ob Rötungen oder juckende Quaddeln entstehen.
       
    • Blutuntersuchung

      Bei einer Blutuntersuchung wird überprüft, ob der Körper bestimmte Abwehrstoffe (v. a. IgE-Antikörper) gegen Nahrungsmittel gebildet hat.
       
    • Provokationstest

      Häufig ist zusätzlich ein Provokationstest nötig, bei dem kleine Mengen des verdächtigen Nahrungsmittels unter ärztlicher Beobachtung gegessen werden.


    Auch ein Ernährungs- und Beschwerde-Tagebuch oder eine Auslassdiät, bei der bestimmte Lebensmittel aus dem Speiseplan gestrichen werden, können sinnvoll sein.

    Behandlung

    Die „Therapie“ einer Lebensmittelallergie besteht darin, entsprechende Lebensmittel zu meiden. Medikamente werden bei Lebensmittelallergie meist nur bei stärkeren Beschwerden und kurzfristig eingesetzt.

    Welche Behandlung und welche Medikamente für dich am besten geeignet sind falls du Lebensmittelallergien hast, findest du im gemeinsamen Gespräch mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt heraus.

  • Eine mögliche Begleiterkrankung von CRSwNP

    Die Haut kann trocken, rau, gerötet und schuppig sein; es können sich auch juckende Bläschen bilden. Neurodermitis gehört zu den häufigsten chronischen Hauterkrankungen. Bei Patient*innen mit chronischer Entzündung in Nase und Nasennebenhöhlen mit Nasenpolypen kann Neurodermitis als Begleiterkrankung auftreten. Eine Neurodermitis kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Denn der Juckreiz belastet Betroffene oft sehr und kann zu Schlaf- und Konzentrationsschwierigkeiten führen. Viele Patient*innen schämen sich darüber hinaus für den sichtbaren Hautausschlag.

    Wer ist betroffen?

    Bei den meisten Betroffenen entwickelt sich eine Neurodermitis in den ersten 5 Lebensjahren. Danach wird es weniger häufig.

    Wie macht sich die Krankheit bemerkbar?

    Typische Anzeichen sind Hautausschlag und starkes Jucken.
     

    • Bei Säuglingen sind vor allem das Gesicht und die Aussenseiten der Arme und Beine betroffen – Rücken, Bauch und Brust können betroffen sein, wobei die Windelregion typischerweise ausgespart ist.
    • Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen tritt die Neurodermitis vor allem an Kniekehlen, Ellenbeugen und am Nacken auf. Handflächen und Fusssohlen können ebenfalls betroffen sein, eher selten zeigt sie sich im Gesicht.

    Weitere Informationen zu den Formen der Neurodermitis findest du hier.

    Was sind die Auslöser von Neurodermitis?

    Ausgelöst wird eine Neurodermitis durch unterschiedliche Faktoren. Stress und Belastungssituationen können ebenso dazu beitragen wie Infekte, juckreizauslösende Kleidung, reizende Stoffe in Kosmetika oder Pflegeprodukten, Duftstoffe, Tabakrauch oder Klimareize – zum Beispiel kaltes, trockenes Wetter oder grosse Temperaturunterschiede. Hinzu kommt, dass Patient*innen bestimmte Nahrungsmittel manchmal nicht gut vertragen: Zitronensäure beispielsweise oder Lebensmittel, die Histamin enthalten wie Rotwein oder Käse.

    Wie ist der Verlauf?

    Die Neurodermitis verläuft meist in Schüben. Die Beschwerden sind daher mal stärker und mal weniger stark ausgeprägt. Oft bessert sich die Neurodermitis mit den Jahren und verschwindet zeitweise oder sogar vollständig.

    Man unterscheidet verschiedene Stadien, in denen die Hautauschläge unterschiedlich ausgeprägt sein können.

    • Bei einem akuten Ausschlag ist die Haut gerötet und juckt stark. Auf entzündeten Hautstellen können sich auch nässende Bläschen bilden.
    • Nach der akuten Phase klingt der Ausschlag allmählich ab. Die Haut wird dabei trocken und schält sich.
    • Mit der Zeit kann die Haut dicker, gröber und rissig werden.

    Akute und weniger akute Ausschläge können an unterschiedlichen Hautstellen gleichzeitig auftreten.

    Wie wird eine Neurodermitis erkannt und behandelt?

    Diagnose

    Patient*innen sollten das Gespräch mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt suchen. Für die Diagnose müssen andere mögliche Erkrankungen ausgeschlossen werden, die ähnliche typische Beschwerden wie eine Neurodermitis haben können. Durch einen Allergietest beispielsweise lassen sich Allergien als Ursache der Symptome ausschliessen.

    Behandlung

    Folgende Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Neurodermitis:

    • Für eine Basistherapie sind rückfettende und feuchtigkeitsbindende Pflegemittel geeignet. Ausserdem sollten Betroffene Reizstoffe wie raue Wolle, Reinigungsmittel oder Allergieauslöser meiden.
    • Bei Neurodermitis-Schüben und wenn sich der Hautzustand trotz guter Basistherapie nicht bessert, werden Kortison- oder Calcineurininhibitor-haltige Cremes und Salben zur Linderung der Entzündung eingesetzt.
    • Bei grossflächigem Hautausschlag kann zudem eine Bestrahlung mit UV-Licht eingesetzt werden.
    • Bei schweren Formen der Neurodermitis können zudem Systemtherapien in Form von Tabletten oder Spritzen eingesetzt werden. Damit kann die zugrundliegende Entzündung behandelt werden.

    Welche Behandlung und welche Medikamente für dich am besten geeignet sind falls du Neurodermitis hast, findest du im gemeinsamen Gespräch mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt heraus.