Wann kommt eine Operation in Frage?

Die Behandlung einer chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen kann langwierig sein. Meist beginnt die HNO-Ärztin oder der HNO-Arzt mit einer Basistherapie, bei der die Patient*innen salzhaltige Nasensprays, -tropfen oder -duschen und/oder kortisonhaltige Nasensprays bekommen. Auch Kortisontabletten können in einer weiterführenden Therapie verschrieben werden.

Je nach Schweregrad der Erkrankung oder wenn die Behandlungsansätze keinen ausreichenden Erfolg erzielt haben, kann auch eine oder mehrere Operationen in Betracht gezogen werden. Deine HNO-Ärztin oder dein HNO-Arzt wird mit dir die Therapiemöglichkeiten besprechen.

4 Fragen, 4 Antworten

    Am häufigsten wird eine sogenannte Functional Endoscopic Sinus Surgery (FESS) durchgeführt. Durch den Eingriff soll die Belüftung der Nase und das Riechvermögen verbessert werden, sodass die Entzündung abklingen kann. Ausserdem soll das Nasensekret danach besser abfliessen können. Manchmal schlägt die HNO-Ärztin oder der HNO-Arzt auch die Korrektur einer verkrümmten Nasenscheidewand vor.

    Mit dem Eingriff kann der Zugang für Nasensprays, -tropfen und -duschen in der Nase und den Nasennebenhöhlen erleichtert werden. Denn die medikamentöse Behandlung der Erkrankung muss weiterhin angewendet werden.

    Eine FESS wird endoskopisch durchgeführt, das heisst, mit einem schmalen Gerät über die Nasenlöcher. Dabei können Nasenpolypen abgetragen, entzündetes Gewebe entfernt und Verbindungsgänge zwischen der Nase und den Nasennebenhöhlen geöffnet oder gedehnt werden. Nach dem Eingriff sind äusserlich keine Schnitte oder Narben an der Nase sichtbar.

    Unmittelbar nach dem Eingriff wird die Nase „tamponiert“. Das bedeutet, dass Schaumstoff in die Nase eingelegt wird, um nach der Operation Blut und Flüssigkeiten aufzufangen. Diese Tamponade kann auch entzündungshemmende Wirkstoffe enthalten, um die Heilung zu verbessern.

    Der Heilungsverlauf ist abhängig vom Ausmass des Eingriffs. Während der Abheilung ist es wichtig, mit erhöhtem Kopf zu schlafen, auf Schnäuzen zu verzichten und den Mund beim Niesen zu öffnen, um den Druck in Nase und Nasennebenhöhlen zu reduzieren.

    Nach einer operativen Entfernung der Nasenpolypen ist eine gute Nachbehandlung und Nasenpflege von besonderer Bedeutung: Denn so lässt sich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Nasenpolypen sich nicht erneut bilden. Dafür werden zum Beispiel oft kortisonhaltige Nasensprays über einen längeren Zeitraum verschrieben. Ergänzend dazu sollten Patient*innen darauf achten, die Nasenschleimhaut regelmässig zu befeuchten, zum Beispiel durch Inhalieren oder Nasenduschen.

    Beschwerden wie eine verstopfte Nase, Dauerschnupfen oder ein eingeschränkter Geruchssinn verbessern sich durch die Operation in den meisten Fällen deutlich.

    Sollten die Nasenpolypen nach einem operativen Eingriff erneut auftreten, kann eine erneute Operation oder eine Biologika-Therapie in Betracht gezogen werden.

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